Friedrichshagener Institution

Errichtet wurde das Gebäude in der damaligen Friedrichstraße 69 im Jahr 1873 als Anbau zum benachbarten Bürgerhaus und diente als Ballsaal. Nach einem Umbau 1913 bot Georg Passow im Union-Theater jeden Sonnabend, Sonntag und Montag „Erstklassige kinematographische Aufführungen“ an, die er als „stets unterhaltend und amüsant“ bewarb. Gleichzeitig empfahl er seine Lokalität für Festlichkeiten. Das Tanzen war im Ersten Weltkrieg allerdings allgemein verboten.

In Runde zwei wurde das Union von Bomben getroffen. Nach dem Wiederaufbau mit Vereinfachungen konnte es Anfang der 1950er Jahre neu eröffnet werden. In den 1990ern geriet die Einrichtung in der Bölschestraße in Turbulenzen. Ihr Verkauf durch die Treuhand an den Entertainer „Lippi“ erwies sich nicht als der große Wurf.

Nach Abrissplänen oder für den Umbau zu einem weiteren Multiplex und Bürgerprotesten fand sich nach fünf Jahren Leerstand 2003 mit dem Architekten Matthias Stütz ein neuer Betreiber, der dem Kino direkt am Bahnhof mit einem ausgewählten Programm und vielen weiteren kulturellen Veranstaltungen neues Leben einhauchte. Und noch darf hier auch wieder getanzt werden.