Die Dorfkirche bildet den Mittelpunkt des gut erhaltenen Angerdorfs Kaulsdorf im Berliner-Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Das Dorf ist vor 1200 am Ort einer slawischen Siedlung entstanden, sein Kirchengebäude einige Jahrzehnte später. Ab 1782 gehörte Gut Kaulsdorf Franz Carl Achard, der hier bahnbrechende Experimente zur Rübenzuckergewinnung in Preußen durchführte.

Einen barocken Umbau erfuhr die Dorfkirche 1716, ihr Turm stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg beschädigten Turmspitze erfolgte 1999. Von 1934 bis 1945 wirkte in dem evangelischen Gotteshaus der Pfarrer und Pazifist Heinrich Grüber (1891-1975). Das Mitglied der Bekennenden Kirche unterstützte jüdische Bürger und wurde von den Nazis in Sachsenhausen und Dachau interniert.