Museumsdorf Glashütte

Die Glasmachersiedlung im Wald des Baruther Urstromtals wurde 1816 von Graf Friedrich Sigismund II. gegründet, nachdem im Jahr zuvor ein Sturm viel Bruchholz hinterlassen hatte. Holz wurde bei der Glasherstellung vor allem für die Herstellung des Ausgangsmaterials Pottasche in rauen Mengen benötigt. Auch dafür holzte man in Europa über Jahrhunderte die Mischwälder ab.

Nach 1850 wurde in der Baruther Glashütte der Brennstoff Holz durch Kohle ersetzt, an die Stelle von Pottasche trat künstlich erzeugtes Soda. Im 19. Jahrhundert stieg das Unternehmen zu Brandenburgs führendem Glashersteller auf und machte besonders mit Lampenschirmen aus Milchglas Furore, später kamen Flaschen hinzu. Während der Nazizeit mussten in Glashütte Zwangsarbeiter schuften, nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein VEB die Produktion bis zu seinem glanzlosen Ende 1980 fort.

Mittlerweile ist das Denkmalensemble Glashütte ein touristischer Anziehungspunkt mit Cafés, Ausstellungen, Märkten und Konzerten.