Haus der Friedrichsberger Bank

Das repräsentative Wohn- und Geschäftshaus Finowstraße 1, Frankfurter Allee 84 im Ortsteil Friedrichshain hat als eines von wenigen Gebäuden am „Boulevard des Berliner Ostens“ den Zweiten Weltkrieg überstanden. Auffällig sind die mit Sandsteinquadern geschmückte Fassade und ein vom Jugendstil inspiriertes Sockelgeschoss mit Rundbogenfenstern.

Errichtet wurde das Haus 1905 nach Plänen von Paul Jatzow für die Friedrichsberger Bank. Das Viertel Friedrichsberg südlich der Allee war damals ein bereits mehr als 50.000 Einwohner zählender Teil von Lichtenberg, der 1920 zu Groß-Berlin kam. Gegründet worden war Friedrichsberg um 1770 mit königlichem Segen von böhmischen und hugenottischen Kolonisten.

In der DDR-Zeit befand sich im Eckhaus an der Finowstraße eine Antiquitätengalerie des staatlichen Kunsthandels. Auch das Anwaltsbüro von Gregor Gysi befand sich an dieser Adresse. Längst wieder ausgezogen ist eine Filiale der Berliner Volksbank. Statt großer Wohnungen gibt es hier jetzt kleine Appartements zu horrenden Preisen für möbliertes Wohnen auf Zeit im „Boardinghouse by Sunton“. Den 400-Quadratmeter-Gewerberaum im Erdgeschoss nutzt seit April 2020 ein Online-Supermarkt mit Fahrradkurierdienst profan als Lager.