Friedliche Mission

Ein voll besetzter Bravia Chaimite V200 der portugiesischen Streitkräfte. (Foto: Klaus Steiniger, Lissabon 1975)

Die gepanzerten Kampffahrzeuge dieses Typs kamen beim Sturz des faschistischen Regimes am 25. April 1974 zum Einsatz und in der Folgezeit auf beiden Seiten. Der seit 1967 bei Bravia VM in Samora Correia gefertigte vierrädrige Spähpanzer diente in den Kolonialkriegen in Angola, Mosambik und Guinea-Bissau als Transport- und Begleitfahrzeug sowie zur Aufstandsbekämpfung.

Ohne Lizenz abgekupfert worden ist der Schützenpanzer von dem in Michigan gebauten Cadillac Gage Commando, den die US-Streitkräfte und deren Vasallen ab 1963 in Südvietnam einsetzten. Ein Musterexemplar war aus Franco-Spanien diskret nach Lissabon gelangt. Zuvor hatte man 1965 einen Deal über den Kauf von 50 Fahrzeugen bei den USA storniert, weil sie laut Vertrag nicht in Afrika Dienst tun durften.

Das Fahrzeug mit der Nummer MG 50-85 wurde 2009 außer Dienst gestellt. Davor war es zuletzt für die Nato-geführte Mission KFOR in Bosnien und im Kosovo im Einsatz. Seit 2017 steht es im nordportugiesischen Figueira de Castelo Rodrigo auf einem Sockel neben dem zehn Jahre zuvor für die gefallenen Söhne des Ortes eingeweihten Gedenkstein „Zu Ehren der Kämpfer in Übersee“.