Utopie am Bau

Das 1964 als erster Stahlskelettbau der DDR fertiggestellte Haus des Lehrers neben dem Alexanderplatz ruht auf umlaufenden Säulen und besitzt eine Vorhangfassade aus Glas und Aluminium. Die Architekten Bernhard Geyer, Hermann Henselmann und Jörg Streitparth entwarfen die Begegnungsstätte für Pädagogen im modernistischen Internationalen Stil.

Das Gebäude steht beispielhaft für das Wiederaufgreifen von Bauhaustraditionen im ostdeutschen Staat. Sein 125 Meter langer und 7 Meter hoher Fries „Unser Leben“ besteht aus 800.000 Mosaiksteinen und stammt von Walter Womacka. Das Wandbild zeigt Wissenschaft und Bildung im Dienst der ganzen Gesellschaft und ist von den Werken des Mexikaners Diego Rivera inspiriert. Von 2001 bis 2004 wurde Europas großflächigstes Kunstwerk umfassend saniert.

Heute ist hier die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung zu Hause, auch mehrere Unternehmen haben ihren Sitz in dem Gebäude. Bis zur Zerstörung bei Bombenangriffen 1944 befand sich nahe seines Standorts das 1908 errichtete Lehrervereinshaus.