Solidarisch verbunden

Mit einer besonderen Videobotschaft wendet sich die Präsidentin der brasilianischen Arbeiterpartei (PT), Gleisi Hoffmann, in der Onlineausgabe von junge Welt an die deutsche Öffentlichkeit und an die hier wirkenden linken Aktivisten aus ihrem Land. Deren Engagement und Unterstützung für Luiz Inácio Lula da Silva, den früheren Staatschef – der im Herbst 2018 für die PT als Favorit zu Präsidentschaftswahlen antreten möchte und durch politisch motivierte Urteile daran gehindert und ins Gefängnis gebracht werden soll – verleihe auch dem Kampf in ihrem Herkunftsland mehr Kraft. Zugleich dankt Hoffmann junge Welt ausdrücklich für ihren Beitrag dazu, auch außerhalb Brasiliens über die Lage dort aufzuklären.

„Quero também mandar um abraço muito grande para o nosso núcleo de petistas em Berlim.“ Mensagem de Gleisi Hoffmann, senadora e presidenta nacional do Partido dos Trabalhadores, no jornal diário junge Welt de hoje.

 

thumbnail of 2018-02-14-gleisiDie Vorsitzende der größten Linkspartei Lateinamerikas macht darauf aufmerksam, dass Brasilien im Begleitprogramm „Panorama“ des Internationalen Filmfestivals Berlinale mit der Dokumentation „O processo“ (Der Prozess) vertreten sein wird, die dort ihre Weltpremiere erlebt. Der Film verfolgt die Entwicklungen im Kongress bis hin zum Sturz der 2014 gewählten Präsidentin Dilma Rousseff vor zwei Jahren durch ein dubioses Amtsenthebungsverfahren. Die Kamera begleitet neben der Präsidentin selbst Rousseffs Verteidiger sowie Senatoren aus beiden Lagern, gibt Einblick in die Situation, der sich PT-Politiker wie Gleisi Hoffmann im Parlament ausgesetzt sahen. Der Film handele vom „Putsch an sich“, betont Hoffmann. Zur Berlinale wird dessen brasilianisch-niederländische Regisseurin Maria Augusta Ramos in der deutschen Hauptstadt erwartet. Hoffmann geht davon aus, dass Ramos dort auch auf die Verfolgung von Lula zu sprechen kommen wird.

Für den Tag der Premiere, den 21. Februar, haben die Gruppen „SOS Lula“ (soslula.org) und „Berlin gegen den Putsch“ ab 16.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Potsdamer Platz nahe dem Veranstaltungsort Cinestar aufgerufen. Die junge Welt wird „O processo“ in der Ausgabe vom 22. Februar ausführlich besprechen.

Von Peter Steiniger. Veröffentlicht in: junge Welt, Ausgabe vom 14.02.2018, Seite 2 / Feuilleton, Link