
Den neobarocken Pavillon mit einem von sechs Säulen getragenen Vordach an der Gabelung Berliner und Mühlenstraße im Berliner Stadtteil Pankow-Süd entwarf 1914 Pankows Gemeindebaurat Carl Fenten, der bald darauf ins Feld abrückte.
Das heutige Baudenkmal diente zunächst als Wartehäuschen und Zeitungskiosk. Zur Haltestelle für Busse und Straßenbahnen kam 1930 der U-Bahnhof Pankow (Vinetastraße) hinzu.
Für die XI. Olympiade Berlin 1936 wurde der Bau zur Auskunftstelle des „Olympia-Verkehrs- und Quartieramts Pankow“ umfunktioniert. Die in der Reichshauptstadt eingerichteten 24 Olympia-Verkehrsbüros verteilten mehr als 230.000 Betten an Gäste der vom 1. bis 16. August abgehaltenen Sommerspiele. Pro Tag/Bett gab es für die privaten Quartiergeber zwischen drei und sechs Mark. Sämtliche Hotels und Pensionen waren schon Monate vor dem Ereignis ausgebucht gewesen.
Seinen Hauptsitz hatte das 1935 gegründete Amt Am Mühlendamm 1 in der Stadtmitte. Um den Fremdenverkehr dort anzukurbeln, wurden auch in Berlins Umland Quartiere für Olympia-Gäste bereitgehalten.
Nach dem Ende der Spiele unterm Hakenkreuz wurde der Pavillon an dem Pankower Verkehrsknotenpunkt zu einer Bedürfnisanstalt umgebaut. Heute beherbergt das restaurierte Gebäude das chinesische Schnellrestaurant „China Town“.