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Neue Wache

Die Neue Wache am Boulevard Unter den Linden in Berlin-Mitte zeigt an ihrem Giebel die Siegesgöttin Viktoria im Zentrum als Schlachtenlenkerin. Geschaffen wurde das Relief 1846 von dem aus Schlesien stammenden Bildhauer August Kiß. Der erste Berliner Schinkel-Bau war 1818 als Unterkunft für königliche Wachen fertiggestellt worden und ersetzte eine Kanonierwache. Er gehört zum Gebäudeensemble Forum Fridericianum, einem preußischen Disneyland im römisch-antiken Stil.

Nach dem Ende der Monarchie 1918 galt die Schlosswache zunächst als Denkmal für die Befreiungskriege gegen Napoleons Herrschaft, ab 1931 wurde daraus ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die Nazis ernannten den Bau zum Reichsehrendenkmal.

Im Jahr 1960 machte die DDR-Führung die Neue Wache zu einem zentralen Mahnmal mit Ewiger Flamme für die Opfer des Faschismus und des Militarismus. Regelmäßig veranschaulichte ein Wachaufzug mit Stechschritt dessen preußische Traditionen.

Erneut umgestaltet wurde das Innere des Gebäudes 1993. Nun befindet sich dort eine Nachbildung der Pietá der Bildhauerin Käthe Kollwitz. Die Neue Wache ist seitdem die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

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