Die Republik Kuba dementiert entschieden: In einer Erklärung vom Samstag hat das Außenministerium in Havanna von der US-Regierung verbreitete Behauptungen zurückgewiesen, am Krieg in der Ukraine an der Seite Russlands teilzunehmen. Es handele sich um eine Verleumdungskampagne. Kubanische Truppen seien weder dort noch in irgendeinem anderen Land präsent.
Sofern sich kubanische Bürger auf eigene Faust in den Dienst der Streitkräfte einer der Konfliktparteien gestellt hätten, dann ohne die Zustimmung oder Unterstützung ihres Staates. Die kubanische Regierung verfolge eine strikte Politik der Null-Toleranz gegenüber Söldnertum, Menschenhandel und einer Beteiligung von Staatsangehörigen an bewaffneten Konflikten. Nach den nationalen Gesetzen seien dies Straftaten, die streng geahndet würden. Laut der Note sind in derartigen Fällen von 2023 bis 2025 bereits 26 Angeklagte zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Kubaner „auf beiden Seiten des bewaffneten Konflikt“ seien meist im Ausland rekrutiert worden. Die involvierten Organisationen stünden in „keinerlei Verbindung mit der kubanischen Regierung“, hebt die Erklärung hervor.
In den vergangenen Tagen hatten Medien die Behauptung verbreitet, Kuba wäre nach Nordkorea der größte „Truppensteller“ für die russischen Invasoren in der Ukraine. Das US-Außenministerium verbreitete eine entsprechende Depesche. Nachdem Kiew im Frühjahr noch von mehr als Tausend durch die Streikräfte Russlands unter Vertrag genommenen Kämpfern gesprochen hatte, nannten Kiews Geheimdienste nun die Zahl von bis zu 5000 Kubanern und Beamte der Regierung unterstellten Havanna eine Mitschuld.
Die Trump-Administration, die das sozialistische Kuba auf einer Terrorliste führt, möchte die Vorwürfe dazu benutzen, um in der UN-Generalversammlung die breite Front aufzubrechen, die Jahr für Jahr die US-Blockade mit illegalen Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen den Inselstaat verurteilt. Gegen eine entsprechende Resolution, über die in diesem Monat wieder abgestimmt wird, hatten im vergangenen Jahr lediglich die USA und Israel gestimmt, während ihr 187 Staaten zustimmten. Das State Department forderte „Amerikas demokratische Verbündete“ dazu auf, das „kubanische Regime“ nicht zu unterstützen. Auch Kiew will nun gegen die UN-Resolution stimmen und bezeichnet die Unterstützung dafür einen „gefährlichen Akt der Komplizenschaft“ mit Gegnern demokratischer Prinzipien.
Mit der Verlegung von US-Kriegsschiffen in die Karibik unter dem Vorwand der Bekämpfung des Drogenhandels und völkerrechtswidrigen Angriffen auf Boote aus Venezuela ist auch in dieser Region die Lage gespannt.