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Relikt am Spittelmarkt

Das Geschäftshaus an der alten Gertraudenbrücke über die Friedrichsgracht in Berlin-Mitte hat als einziges in der Gertraudenstraße den Zweiten Weltkrieg überstanden und ist auch beim Wiederaufbau bewahrt worden.

Errichtet worden war das Dreigiebelhaus mit der neugotischen Sandsteinfassade 1898 von Georg Roensch und Max Jacob für den Gold-, Silber- und Juwelenhändler G. Müller. In seiner Geschichte diente das Gebäude am historischen Spittelmarkt auch als Konfektions- und Bürohaus. In der Kaiserzeit befand sich hier die Spielwaren- und Puppenfabrik von Carl Weiße, in den Goldenen Zwanzigern die Wäscheausstattung von Anna Perret.

In den ersten Nachkriegsjahren zogen in die Gertraudenstraße 10-12 eine Möbel-Großhandlung und der zuvor in der Wallstraße 11 befindliche Laden von Rudolf Flume mit Werkzeugen für Uhrmacher ein. Zu DDR-Zeiten hatte der Bezirksvorstand des Deutschen Turn- und Sportbundes hier seinen Sitz und das Versorgungskontor für Maschinenbau-Erzeugnisse. In den Ladenräumen führte die HO-Verkaufsstelle „Schatulle“ als Kulturwaren bezeichneten Schmuck.

Nach seiner aufwendigen Sanierung erhielt der Bau 2002 den Namen Juwel-Palais. Heute beherbergt dieses einen Hochzeitsausstatter und ein Restaurant mit deutscher Küche.

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